Weitere Details zum "100-Dollar-Laptop" verfügbar

Hardware Nicholas Negroponte, der Chef einer Organisation ist, die Kinder in Entwicklungsländern mit Laptops versorgen will, hat auf der LinuxWorld Auskunft über sein Projekt gegeben. Gleichzeit sagte er, dass selbst Linux erst für die Verwendung auf seinen Geräten optimiert werden müsse. Grund dafür sei, dass sich die Entwickler von Betriebssystemen kaum Gedanken über den Einsatz ihrer Programme auf kleinen, schnellen, dünnen Systemen machen. Stattdessen sei es wie bei einem übergewichtigen Menschen, der einen Grossteil seiner Energie aufwendet, nur um das Fett in seinem Körper zu bewegen.

Die Organisation "One Laptop Per Child" (OLPC) will im ersten Quartal 2007 damit beginnen, die ersten fünf bis zehn Millionen Stück in Ägypten, Argentinien, Brasilien, China, Nigeria und Thailand auszuliefern. Dadurch sollen Kinder in Entwicklungsländern die Möglichkeit erhalten, sich auch ohne einen ausreichend qualifizierten Lehrer zu bilden.


In der Vergangenheit hatte unter anderem Microsoft-Gründer Bill Gates das Projekt kritisiert. Er hatte gefordert, dass man lieber auf leistungsfähigere Systeme und bessere Displays setzen solle. Der OLPC-Chef wies Gates' Kritik zurück und sagte, dass Microsoft das Projekt ja sogar unterstütze, in dem man eine speziell angepasst Version von Windows CE entwickelt.

Das Display stellt nach Angaben von Negroponte derzeit auch das grösste Problem dar. Es sei vor allem schwer, die Hardware-Hersteller zu überzeugen, die von ihm gewünschten Spezifikationen in entsprechenden Mengen umzusetzen. So sei es für die Produzenten ungewöhnlich, dass statt perfekter Leistung und Darstellung ohne Pixelfehler vor allem die Widerstandsfähigkeit und die Kosten eine Rolle spielen.

Der "100-Dollar-Laptop" soll mit einem Display ausgestattet werden, das im Sonnenlicht mit einer Auflösung von 1100x830 Pixeln und in anderen Umgebungen mit 640x480 Pixel Auflösung arbeitet. Hinzu kommt, dass im "Outdoor-Modus" die Grafik nur in Schwarz/Weiss dargestellt wird, während sonst auch Farben kein Problem sind.

Zur weiteren Ausstattung gehören ein 500 MHz AMD-Prozessor und 128 Megabyte Arbeitsspeicher. Als Speichermedium kommt ein Flash-Modul mit 512 Mb Kapazität zum Einsatz. Von der Verwendung der angekündigten Handkurbel zum Aufladen der Akkus, will man hingegen absehen.

Die Kurbel soll durch eine Art Pedalsystem ersetzt werden, das an den Stromanschluss gesteckt wird, weil sonst bei unsachgemäßem Gebrauch Schäden am Gerät zu befürchten sind, so Negroponte. Im Betrieb sollen die Laptops eine Leistungsaufnahme von nur zwei Watt haben, wovon ein Watt für das Display benötigt wird.

Der Preis von rund 100 US-Dollar wird aller Voraussicht nach erst in einigen Jahren machbar sein. Zunächst sollen die Geräte für 135 US-Dollar vertrieben werden, ab 2008 dann für 100 und für 2010 werden sogar nur noch 50 US-Dollar angestrebt.
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