Windows Vista Build 5381.1 - So wird die "Beta 2"

Windows Vista Wie wir gestern bereits berichteten hat Microsoft eine neue Vorabversion des neuen Betriebssystems Windows Vista an die registrierten Beta-Tester ausgeliefert. Die Version trägt die Buildnummer 5381.1 und soll in einer aktualisierten Ausgabe angeblich zur frei verfügbaren "Beta 2" werden. Die gestern veröffentlichte Version dient also vornehmlich dazu, die letzten Fehler aufzuspüren, welche vielen der späteren freiwilligen Tester den Spaß verderben könnten. Aus diesem Grund finden sich nur verhältnismäßig wenige auffällige Neuerungen gegenüber den vorangegangenen Builds 5361 und 5365. Ein Großteil der Arbeit fand wieder einmal unter der Oberfläche statt, so dass die Build 5381.1, zumindest in unserem Fall, einen äusserst stabilen Eindruck hinterließ, wenn auch erst im zweiten Anlauf.


Nachdem der Redmonder Software-Riese gestern Nachmittag mit der Auslieferung von Build 5381 für 32Bit- & 64Bit-Systeme begonnen hatte, wurde schnell klar, dass etwas nicht ganz so gelaufen war, wie erhofft. Offenbar wurde versehentlich eine spezielle Version angeboten, eine sogenannte "Checked"-Build, die für Entwickler gedacht ist, um eventuelle Ausnahmesituationen zu reproduzieren.

Da es sich um eine Debug-Version handelte war die Installation nur in Einzelfällen von Erfolg gekrönt. Hinzu kommen zahlreiche Darstellungsfehler der Oberfläche, die wir mit einigen Screenshots dokumentiert haben. Die Probleme betrafen allerdings nur die 32Bit-Ausgabe, doch auch mit der in "ordentlicher" Form ausgelieferten 64Bit-Version konnten nur wenige Tester etwas anfangen. Das ISO-Image war mit knapp 4800 Megabyte deutlich zu umfangreich für einen normalen DVD-R Rohling. Wer also keine Dual-Layer DVD-Rohlinge zur Hand hatte, war auf Notlösungen angewiesen.


Bilder der fehlerhaften Version

Microsoft reagierte jedoch umgehend und ersetzte die Debug-Version der 32Bit-Ausgabe zügig durch eine ordnungsgemäße Testversion. Auch in Sachen x64-Image kündigte man in den Beta-Newsgroups Besserung an. Die Entwickler würden alles dafür tun, um auch die 64Bit-Ausgabe wieder auf einem herkömmlichen DVD-Rohling unterbringen zu können.

Hatte man sich nach mehreren Stunden dann endlich die "richtige" Build 5381.1 heruntergeladen und auf DVD gebrannt, konnte es an die erneute Installation gehen. Diese verlief im Gegensatz zur Checked-Build nun problemlos und überraschend zügig. Nach rund 40 Minuten war das Ganze vorbei und Windows Vista 5381.1 stand zur Nutzung bereit.

Während der Installation fiel auf, dass man in Redmond erneut am Setup-Prozess gearbeitet hat. Wurden in der letzten Community Tech Preview Build 5365 bereits einige spärliche Informationen zum konkreten Stand der Installation gegeben, werden nun statt einem sinnlos rotierenden Balken genaue Prozentzahlen für den Fortgang der verschiedenen Schritte angezeigt.


Nach dem ersten Start gleicht die neue Vista-Version der CTP-Build 5365 zunächst augenscheinlich. Dadurch wurde erneut deutlich, dass man bereits alle vorläufigen Features integriert hat und sich nun auf die Fehlerbeseitigung in Vorbereitung auf die Veröffentlichung der "Beta 2" konzentriert, da diese an mehrere Millionen Tester ausgeliefert werden soll.

Dass sich dennoch etwas getan hat, bemerkt man spätestens dann, wenn Windows Vista nach dem ersten Hochfahren erneut gestartet wird. Dies ging in unserem Kurztest deutlich hurtiger von statten, als zuvor. In etwas mehr als 25 Sekunden war man beim LogIn-Bildschirm angelangt. Das Herunterfahren des frisch installierten Vista ging ebenso zügig - nach 20 Sekunden schaltete das Netzteil den Strom ab.

An der allgemeinen Benutzeroberfläche wurden wie bereits erwähnt keine offensichtlichen Änderungen vorgenommen. Einige neue Icons stechen ins Auge, sonst hat sich auf den ersten Blick nichts getan. Dennoch gibt es einige interessante Neuerungen, die erwähnt werden sollten.

Die wohl offensichtlichste Änderung ist die überarbeitete Oberfläche des Outlook Express Nachfolgers "Windows Mail". War diese in vorangegangenen Builds noch grau/metallisch gehalten, glänzt sie nun im Blau der anderen mitgelieferten Applikationen (Media-Player, Bild- & Fax-Anzeige, etc.) Hinzu kommt, dass die breite Anzeige für den jeweiligen Ordnernamen verschwunden ist - ein logischer Schritt, wenn man bedenkt, dass die Anzeige des augenblicklichen Ordnernamens an zwei bis drei weiteren Stellen im Programmfenster auftaucht.


Auch bei den mitgelieferten "Gadgets", kleinen Hilfsprogrammen für die Sidebar, die Informationen aus dem Internet verfügbar machen, ohne eine Webseite öffnen zu müssen, hat sich ein wenig verändert. So musste das Wetter-Gadget wegen mangelnder Fehlerfreiheit den Platz räumen. Stattdessen ist nun ein "Feed Watcher" dabei, der zusätzlich zum "Feed Viewer" verwendet werden kann, um sich über aktualisierte RSS-Feeds informieren zu lassen. Neuerdings zeigt auch der in Build 5361/5365 bereits enthaltene Aktienticker echte Werte an, die von MSNs Finanzinformationsdienst bereitgestellt werden.

Neben der überarbeiteten Oberfläche von Windows Mail findet man mit etwas Stöberei in der Nutzerkontenverwaltung einen neuen Menüpunkt namens "Digital Identities". Dahinter verbirgt sich eine neue Microsoft-Technologie, die bisher nur den Code-Namen "InfoCards" trägt. Mit InfoCards will Microsoft den Umgang mit Identitätsdaten im Internet vereinfachen. Statt sich bei jeder Webseite neu anmelden zu müssen, soll so nur noch ein Log-In nötig sein.

Microsoft war mit einem ähnlichen Konzept in Form von .NET Passport bereits gescheitert - damals wurden die Daten jedoch auf MS-Servern abgelegt, was nun nicht mehr der Fall sein soll. In der aktuellen Vista Beta sieht InfoCards noch stark nach einem Konzept aus, da noch keine Nutzeroberfläche entwickelt wurde, es funktioniert jedoch in seinen Grundzügen bereits. Man kann neue "Karten" anlegen und Vorhandene verschlüsselt und mit Passwort versehen exportieren. InfoCards soll nach Angaben von Microsoft bis zum Final-Release von Windows Vista vollständig integriert sein.


Insgesamt kann man sich mit Windows Vista Build 5381.1 bereits ein gutes Bild von der endgültigen "Beta 2" machen. Die Performance der Oberfläche wurde erneut verbessert, so dass die Programmfenster nun noch besser "flutschen". Auch die Treiberunterstützung wirkte vollständiger als zuvor, da bei unserem Testrechner inzwischen nur noch die im Chipsatz integrierte Soundkarte als unbekanntes Gerät übrig bleibt. Alle anderen Komponenten konnten in Build 5381.1 von Haus aus mit entsprechenden Treiber versorgt werden.

In Redmond plant man die Bereitstellung der frei verfügbaren "Beta 2" für die zweite Mai-Hälfte. Auf der Entwicklerkonferenz WinHEC 2006 will Microsoft an jeden Teilnehmer eine DVD ausgeben, welche die Beta enthält. Gleichzeitig soll mit der Auslieferung der Vorabversion über das Internet begonnen werden. Diese soll dann auch in deutscher Sprache zum Download bereit stehen und dürfte für 180 Tage uneingeschränkt nutzbar sein. Der gute Eindruck der Build 5381.1 lässt auf eine brauchbare "Beta 2" hoffen.

Zahlreiche weitere Screenshots: Windows Vista Build 5381.1
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