Microhoo! Was die Übernahme für das Web bedeutet

Microsoft Gestern überraschte Microsoft die gesamte Branche mit einem offiziellen Übernahmeangebot für das Unternehmen Yahoo. Zwar existierten bereits seit Monaten entsprechende Gerüchte, glauben wollte es aber niemand. Knapp 45 Milliarden US-Dollar wollen sich die Redmonder den Deal kosten lassen. Inzwischen hat auch Yahoo den Eingang der Offerte bestätigt. Man will nun schnell und gründlich prüfen, wie man in diesem Fall verfahren wird. Dabei will man sich vor allem an den Wünschen der Aktionäre orientieren. Anschließend gilt es noch eine weitere Hürde zu überwinden, das Kartellamt. Experten sind jedoch der Meinung, dass es hierbei keine Probleme geben sollte.

Für das Internet würde diese Giganten-Hochzeit einige Veränderungen bedeuten. Mit "Microhoo!" würde ein riesiges Unternehmen entstehen, das in direkter Konkurrenz zu Google stehen würde. Die größten Schauplätze des Konkurrenzkampfes dürften der Werbemarkt und damit gleichzeitig die Suchmaschinen werden. In beiden Bereichen hat Google derzeit die Nase vorn.


Laut den aktuellen Unternehmensinformationen beantwortet Google jährlich 37,1 Milliarden Suchanfragen und hat damit einen weltweiten Marktanteil von 60,8 Prozent. Microsoft dagegen nimmt lediglich 2,2 Milliarden Anfragen entgegen, Yahoo immerhin 8,6 Milliarden. Zusammen würde man Google noch immer nicht überholen können, doch man könnte die geballte Macht beider Unternehmen nutzen, um eine Trendwende herbeizuführen.

Welche Macht Microhoo! haben würde, zeigt sich allein am Umsatz. Google konnte im Jahr 2007 16,59 Milliarden US-Dollar umsetzen - Microsoft und Yahoo würden zusammen auf 58,1 Milliarden US-Dollar kommen. Davon bleiben 14,73 Milliarden US-Dollar als Gewinn übrig - bei Google sind es 4,2 Milliarden US-Dollar.

Doch eine Fusion zwei solch großer Unternehmen kann schwierig werden, zumindest zeigt das die Geschichte. Das beste Beispiel stammt aus dem Jahr 2000, als der Internet-Provider AOL für unglaubliche 164 Milliarden US-Dollar den Medienkonzern Time Warner gekauft hat. Die Idee war gut: AOL hatte 35 Millionen Kunden, Time Warner konnte viele Inhalte bieten.

Doch die Fusion wurde für alle Beteiligten zu einem Desaster - die Aktionäre verloren ihr Geld und viele Mitarbeiter ihren Job. Time Warner versucht heute noch immer die letzten Überreste von AOL aus der Firma zu kehren. Probleme sind auch zwischen Microsoft und Yahoo vorprogrammiert, wie eine Analyse der Web-Angebote zeigt.

So bieten beide Unternehmen zahlreiche Web-Dienste an, die im Falle einer Fusion doppelt vorhanden wären. Dies fängt bei den Portalen MSN.com und Yahoo.com an, geht über die Mail-Dienste Yahoo Mail und Hotmail und endet bei den Musik-Angeboten Y! Music bzw. MusicMatch und MSN Music bzw. der Zune Marketplace. Schaut man sich die Dienstleistungen genauer an, findet man noch viele weitere Überlappungen.

Microhoo! müsste also eine Strategie entwickeln, wie man die Dienste kombiniert, ohne dabei Nutzer zu verlieren. Würde eines der Produkte einfach gestrichen werden, hätte der Konkurrent Google gute Karten, die heimatlosen Nutzer bei sich aufzunehmen.

Im Konkurrenzkampf mit Google hätte Microhoo aber einen entscheidenen Vorteil und der heißt Windows. Man muss nur einmal an die Anfagszeit des Internets zurückdenken, als Netscape noch Marktführer war. Die Redmonder entwickelten einen eigenen Browser, integrierten diesen in ihr erfolgreiches Betriebssystem und verdrängten Netscape innerhalb kürzester Zeit.
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